Viele HR-Prozesse lassen sich durch KI-Verfahren automatisieren und optimieren. Intelligente Software-Lösungen sind heute in der Lage, relevante Kandidaten auszuwählen und eigenständig Interviews zu führen. Die KI «Watson» des IT-Riesen IBM kann sogar mit einer 95prozentigen Trefferquote erkennen, ob ein Mitarbeiter beabsichtigt, demnächst zu kündigen. Daraufhin schlägt die KI entsprechende Weiterbildungen oder Beförderungsmöglichkeiten vor.
Weil die verwendeten Algorithmen, die mit maschinellem Lernen arbeiten, Zusammenhänge eigenständig «erlernen», kann allerdings kaum gesagt werden, wie die entsprechenden Ergebnisse zustande kommen. Zudem hängen die Lernergebnisse wesentlich von der Qualität der Trainingsdaten ab. Enthalten die Trainingsdaten bereits bestimmte Tendenzen, etwa weil in der Vergangenheit mehr Männer als Frauen eingestellt wurden, kann dies zu Fehlern und diskriminierenden Algorithmen führen.
Im Interview spricht Reto Dürst, Geschäftsführer des St. Galler Personaldienstleisters Wilhelm AG, über den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Recruiting.